Die Kündigung ist eine – juristisch gesprochen – einseitige Willenserklärung. Sind zu Beginn eines Vertragsverhältnisses also noch zwei sich deckende Willenserklärungen erforderlich, kommt es am Ende angeblich auf den jeweils anderen Vertragspartner nicht mehr an. Weit gefehlt!
Die Praxis zeigt, dass am Ende bis zu 7 Köpfe (2 Parteien, 2 Rechtsanwälte sowie 1 Berufs- und 2 Laienrichter) über das Ende des Arbeitsverhältnisses streiten.
Dank Rechtsschutzversicherung landen nahezu alle Kündigungsfälle vor dem Arbeitsgericht – auch die, die dort eigentlich nicht hingehören! Und alle Fälle werden gnadenlos mittels Abfindung wegverglichen. Die Folge sind ein potenzierter Groll der Parteien aufeinander und eine Abkehr vom System.
Es ist eine alte Personalerweisheit, dass die teuersten Fehler bei der Einstellung eines Mitarbeiters gemacht werden. Daneben steht die Entscheidungsschwäche am Ende der Probezeit. Die Personalauswahl ist eine ganz wichtige ENtscheidung für den Unternehmenserfolg. Selbstverständlich gehört zu jedem Vertrag ein Ende. Gleichwohl nehmen sich die wenigsten Arbeitgeber die Zeit, am Anfang des Arbeitsverhältnisses bereits auf dieses Ende zu schauen. Man benötigt dazu nicht einmal eine Glaskugel. Alle Parteien am Tisch bringen genug Erfahrung und Fantasie mit. Gerade bei Geschäftsführer lassen sich sehr gute Trennungsmodalitäten für beide Seiten bereits am Beginn der Zusammenarbeit verhandeln. Jede Partei erhält von vornherein die Sicherheit, wie im Falle einer Trennung miteinander verfahren wird. Ich habe einem Geschäftsführer so eine weit höhere Abfindung „ausgehandelt“, als dies bei seinem Abgang möglich gewesen wäre. Dennoch war der Dienstherr zufrieden, denn die Trennung war für ihn planbar und ohne Überraschungen. Deshalb die These: Trennung ohne Kündigung funktioniert! Trennung mittels Vereinbarung! Echtes Trennungsmanagement eben. Dabei muss immer der Mensch im Mittelpunkt stehen. Und dabei sind nicht die beiden am Tisch sitzenden Parteien des Vertrages gemeint. Trennungsmanagement darf nicht hinter verschlossenen Türen stattfinden. Die Mitarbeiter müssen wissen, wie im Unternehmen mit Trennungen umgegangen wird. Das nimmt Ängste und setzt so Energie frei. Energie die in die Wertschöpfung des Unternehmens fließt.
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